Der (etwas andere) Saisonrückblick |
Das Herren-Team Saison 2010/2011
Die Ausgangsposition:
Die vorherige Saison verlief nicht sonderlich gut für die Herren. Nach 22 Spielen lag man mit nur 13 Pluspunkten auf dem vorletzten 11. Rang. Dabei zeigte die Mannschaft jedoch schon ein gewisses Potential. Die Siege waren hoch verdient und die Niederlagen wurden zumeist nicht ohne Gegenwehr besiegelt. Vor allem die Spiele gegen die letztendlichen Aufsteiger gingen knapper aus als man es von der Tabellensituation gedacht hätte. Hier merkte man schon, dass im kommenden Jahr wohl mehr zu erwarten sein müsste.
Die Vorbereitungsturniere:
Das erste Vorbereitungsturnier war der erstmals stattfindende Weinfest-Cup in Itzehoe. Bei diesem Einladungsturnier wurden nicht vermeintliche Größen wie der THW oder der HSV angesprochen, Nein! Gastgeber MTV Itzehoe wollte lieber ein Turnier mit Fortuna Glückstadt und natürlich auch unserer Turnerschaft veranstalten. Eine gewisse Klasse sollte immerhin vorhanden sein. Das Spiel gegen Itzehoe konnten wir gewinnen. Glückstadt ließen wir siegen, um unsere wahre Leistungsstärke nicht zu früh bekannt zu machen.
Anschließend standen traditionell die Turniere in Hamdorf sowie in Delve auf dem Programm. An beiden Wochenenden wusste die Mannschaft zu überzeugen, obwohl die sportliche Leistung doch noch etwas zu wünschen übrig ließ. Man sah einfach, dass das Team noch nicht sehr lange zusammen spielte. Leichte Orientierungslosigkeit, Probleme in der Abstimmung sowie eine gewisse Unkonzentration und Nachlässigkeit beim Passspiel machte dies deutlich.
Des Weiteren sah man der Mannschaft ein konditionelle Tief an. Nicht jeder Spieler war in der Lage, sein Maximum an Laufbereitschaft abzurufen. Als Erklärung diente hierfür natürlich die extreme Trainingsbelastung, die zu einer Verschlechterung der aktuellen Leistungsfähigkeit führte. Schließlich wollten wir erst im September bei 100 % angelangt sein.
Das Training:
Im Training wurde einiges umgestellt. Alt eingesessene Traditionen wie das Kicken mit der gelben Kugel wurden gegen aller modernste Techniken ausgetauscht. Als Beispiele dienen hierbei das grandiose und auf höchstem Niveau geführte Lacrosse-Spiel sowie das allzeit beliebte Getrete gegen den orangenen Puck. Auch abseits unserer Aufwärmspiele gingen wir mit der Zeit. Normale Liegestütz gehörten der Vergangenheit an. Diese Aussage führte jedoch nur kurzzeitig zu Euphorie. Anstelle dessen standen nun Gleichgewichts-, Kräftigungs- sowie Geschicklichkeitsübungen auf dem Plan. Mit der grandiosen Taktik, die Übungen so schlecht wie möglich auszuführen, um Coach Klaus (Schäfer) in den Wahnsinn und somit zum Abzug der neuen Übungen zu treiben, konnten wir jedoch nicht punkten. Musterschüler Chris(tian) Eckhardt glänzte mit enormem Interesse, einer tollen Auffassungsgabe und tadelloser Ausführung. Während ihm dies von den anderen nur Gelächter einbrachte, hatte Coach Klaus nun einen Verbündeten innerhalb der Gruppe gewonnen und so konnte er die Übungen sogar bis ins Aufwärmprogramm zu den Spielen schleusen.
Die Personalien:
Aufgrund des großen Kaders entstand schon früh in der Vorbereitungsphase ein großer Kampf innerhalb der Mannschaft. Es war aber nicht nur ein Kampf unter Spielern. Es war auch ein Kampf der Generationen. Völlig unterschiedliche Herkünfte und Kulturen trafen aufeinander und waren fortan gezwungen, miteinander auszukommen, um zu überleben. Da waren die Einen, kaum aus den Windeln entstiegen und zeitgemäß noch nicht ganz grün hinter den Ohren. Und auf der anderen Seite diejenigen, die ruhig die Großväter derer hätten sein können. Gebrechliche alte Leute, bei denen man Angst haben musste, dass sie auf dem Spielfeld demnächst eine Gehhilfe benötigten. Letztendlich kamen beide Generationen jedoch gut miteinander aus. Man witzelte zusammen und stellte fest, dass die volkstümlichen Geschichten älterer Generationen ebenso interessant sein konnten wie die postmodernen Stories der Teenager.
Eine Bevölkerungsgruppe blieb hierbei jedoch auf der Strecke. Zum Teil fühlten sie sich zu den Jungen, dann wiederum zu den Erfahrenen hingezogen. Gänzlich entscheiden konnten sie sich jedoch nie. So trieben sie ein unvollendetes Dasein ohne wirkliche Zugehörigkeit. Das änderte sich allerdings bei den Jung gegen Alt Spielen. Hier gab es keine Lücke und so mussten sich eigentlich noch jung fühlende Akteure wie beispielsweise die Liskow-Brüder schnell einsehen, dass sie plötzlich nicht mehr in der frischen Gruppe antraten.
Die Saison:
Zum ersten Spiel hatte sich annähernd der gesamte Kader eingefunden. Für die Zuschauer überraschend (für uns fleißig Trainierte natürlich nicht) gewannen wir gegen den Absteiger Kollmar/Neuendorf deutlich mit 27:21 Toren. Nach dem zweiten Sieg mussten wir jedoch einsehen, dass nicht immer alles glatt laufen konnte, schließlich durfte man nicht den Doping-Verdacht aufkommen lassen. So gab man in den kommenden Spielen ein paar Punkte ab, ohne allerdings den Anschluss nach vorne zu verlieren. Fortan hielten wir uns unauffällig in Lauerstellung, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Geschickt täuschten wir die Gegner mit schlechten Resultaten. Dabei konzentrierten wir uns vor allem auf die Auswärtsspiele, da wir zu Hause den Fans doch etwas zeigen wollten. Für die letzten beiden Saisonspiele hatten wir dann einen Kino-würdiges Drehbuch verfasst und exakt und brillant vorgetragen. Zwei Spiele, insgesamt + 3 Tore gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich und letztendlich der Aufstieg. Interessanter und spannender hätten wir es den Zuschauern nicht machen können. Ein Pferd springt schließlich auch nicht höher als es muss!
So endete die Saison 2010/2011 für die Schenefelder Herren mit dem Aufstieg in die Kreisoberliga. Um dort bestehen zu können, werden die Zügel erneut etwas angezogen werden müssen. Wir sind jedoch bereit und schon dabei, ein neues Drehbuch für de nächste Saison zu schreiben.
Wer dieses Jahr noch einmal visuell durchleben möchte, hier gibt es die Fotos der Saison:
vs. HSG Marne/Brunsbüttel 2 (26.9.2010) …
vs. HSG Horst/Kiebitzreihe 3 (6.11.2010) …
vs. MTV Herzhorn 3 (28.11.2010) …
vs. TSV Kremperheide 2 (30.1.2011) …
vs. HSG Horst/Kiebitzreihe 4 (6.3.2011) …
Kein Rückblick ist jedoch vollständig ohne die unvermeidliche
Statistik
Erinnern wir uns also:
In 19 Saisonspielen (ohne das nicht gespielte Heimspiel gegen den Münsterdorfer SV) kamen wir zu
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13 Siegen
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2 Remis
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4 Niederlagen dabei erzielten wir 540 zu 478 Tore (27:23,9 / Schnitt)
Besonders erfolgreich waren wir in unseren 9 Heimspielen mit
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8 Siegen
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1 Niederlage und 270 zu 228 Toren (30:25,3 / Schnitt)
Nicht schlecht, aber verbesserungswürdig verliefen unsere 10 Auswärtspiele, es gab:
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5 Siege
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2 Remis
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3 Niederlagen mit 270 zu 260 Toren (27:26 / Schnitt)
Als Top-Torschützen dürfen sich folgende Spieler feiern lassen:
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Pierre Kuckluck (92 Tore; 8,4/Spiel)
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Florian Wilschewski (89 Tore; 4,7/Spiel)
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Seba Bohn (81 Tore; 4,3/Spiel)
Im nächsten Jahr sollten sich die Älteren wohl wieder ein wenig mehr anstrengen!
Der böse Junge, der schon in der Sandkiste alle geärgert hat, ist
Oliver Liskow mit 9 Zeitstrafen (0,8 / Spiel)
Insgesamt waren wir aber sehr nette Gegner.
Schlechtester Verlierer ist Horst Göttsche. Er fehlte bei 4 Spielen, von denen keines gewonnen wurde. Trotz 15 Saioneinsätzen war er nur bei 3 unserer 10 Minuspunkte dabei.
Die Dauerbrenner, die entweder besonderen Ehrgeiz oder zuviel Langeweile hatten:
- Florian Wilschewski / 19 Spiele
- Seba Bohn / 19 Spiele
- Matthias Liskow / 17 Spiele
- Jan Kolle / 16 Spiele
- Andreas Dittmann / 15 Spiele
- Horst Göttsche / 15 Spiele
Die Zuverlässigen, die in jedem Spiel, an dem sie teilnahmen, Treffer erzielen konnten, sind Folgende:
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Horst Göttsche (15 Spiele)
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Martin Kwiatkowski (14)
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Pierre Kuckluck (11)
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Alexander Kuckluck (9)
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Chris Eckhardt (10)
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Christopher Dominke (1)
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Kai Flögel (1)
Zum Ende hin noch ein paar allgemeine Statistiken. In der Saison:
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kamen 23 Spieler zum Einsatz
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waren im Schnitt 12 Spieler / Spiel
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erhielten wir 63 Zeitstrafen (3,15 / Spiel)
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erzielten wir 66 Tore (12,2 %) durch Siebenmeter
Beim Tor des Jahres konnte aufgrund fehlenden Filmmaterials keine endgültige Entscheidung getroffen werden. In Erinnerung bleiben aber sicherlich:
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Chris’ Tor mit links
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Ali’s Hechtsprung gegen Glückstadt (aus 17 Metern!!)
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Pierre’s Tore von der Grundlinie
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Lars’ Tor von der Grundlinie
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Flo’s Dreher-Tore gegen Glückstadt
Die dümmste Situation des Jahres kann jedoch einwandfrei und mit bestem Gewissen benannt werden:
Wir schreiben die 45. Minute im Rückspiel gegen die HSG Marne/Brunsbüttel. Wir liegen klar mit 8 Toren in Front, da wird uns ein Siebenmeter zugesprochen. Selbstbewusst tritt der Spieler (den wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen) zur Ausführung an. Er erkennt die Situation und möchte den Torwart mit einem Dreher überlisten. Leider dreht sich der Ball nicht, sondern rollt ca. 1,50 Meter am Tor vorbei. Die Schiedsrichter sahen hierbei nicht den Versuch, ein Tor zu erzielen, und belegten unseren Spieler wegen Unsportlichkeit mit einer 2-Minuten-Strafe. Es war einfach herrlich!!
Link zur Ewigen Torschützenliste …
Autor: Seba Bohn