„Schiri, das war doch nie im Leben Abseits!!!“ Diesen Ausruf hat sicherlich schon jeder, der einmal auf dem Sportplatz war, gehört. Vielleicht hat man sich sogar auf dem Platz schon einmal benachteiligt oder ungerecht behandelt gefühlt und dann selbst auf diesen Ausruf zurückgegriffen.
Aber was war eigentlich passiert? Der Schiedsrichter, der wahrscheinlich allein auf dem Platz für die Einhaltung der Regeln unter 22 Spielern und mindestens genauso vielen Verantwortlichen und Zuschauern sorgen muss, hatte in Sekundenschnelle eine Entscheidung treffen müssen, die nicht bei allen Beteiligten die volle Zustimmung fand.
Dennoch wird der Schiedsrichter im Verlauf der verbleibenden Spielzeit weitere Entscheidungen treffen müssen, um den Fussballregeln im Spiel gerecht zu werden. Und diese Entscheidungen dann möglichst unter dem Einfluss von allen Beteiligten, objektiv betrachtet, noch richtig zu treffen, ist die große Kunst der Schiedsrichterei.
Wenn man dieses Hobby ausübt, muss einem von Beginn an bewusst sein, dass man nicht in jedem Spiel „everybodys darling“ sein wird und man sich wieder und wieder mit unberechtigter aber auch berechtigter Kritik auseinander setzen muss. Aber vielleicht ist dies ja auch genau der Reiz und die Herausforderung an dieser verantwortungsvollen Aufgabe!
Wo kann man sich sonst sowohl körperlich betätigen und gleichzeitig auch noch etwas für die eigene Persönlichkeitsentwicklung tun? Das Schiedsrichteramt verbindet beides sehr gut. Nimmt man beispielsweise ein Herrenfussballspiel in der Kreisliga mit einer Spieldauer von 90 Minuten. Die Laufstrecke die ein Schiedsrichter, der das Spiel ohne Schiedsrichterassistenten leitet, während des Spiels zurücklegt, liegt je nach Spielintensität zwischen 5 und 7 km. Zudem muss er noch einige Sprints einlegen, um bei Kontermöglichkeiten schnell das Mittelfeld überbrücken zu können und stets „auf Ballhöhe“ zu sein. Auf der anderen Seite ergeben sich während des Spiels eine Vielzahl von kritischen Situationen, die ein hohes Maß an Entscheidungswillen und Durchsetzungsvermögen erfordern. Regelkenntnis, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Körpersprache und ab bestimmten Spielklassen auch die erforderliche Teamfähigkeit runden das Anforderungsprofil eines Schiedsrichters ab.
Dass diese Eigenschaften auch neben dem Sportplatz für die persönliche und berufliche Zukunft und Entwicklung förderlich und hilfreich sind, ist dabei eine willkommene Randerscheinung. Aber auch mit dem Erhalt der offiziellen Schiedsrichterlizenz des DFB sind Vorteile für den Inhaber verbunden. So kann ein DFB-Schiedsrichter beispielsweise jedes Fussballspiel ab der Kreisklasse bis zur 1. Bundesliga gegen Vorlage seines gültigen Ausweises kostenlos besuchen. Die Schiedsrichterausrüstung stellt der Verein und Weiterbildungs- und Qualifizierungslehrabende und Lehrgänge werden kostenlos durch den Fußballkreis Steinburg und dem SHFV angeboten. Für die Leitung der Spiele bekommt der Schiedsrichter eine spielklassenabhängige Aufwandsentschädigung und Fahrgeld für die An- und Abfahrt zum Spielort.
Falls bei dir Interesse für die „Schiedsrichterei“ im Fußballsport geweckt worden ist, melde dich einfach bei unserem Schiedsrichterbeauftragten Werner Sobek (Tel. 04892/1359) oder bei unserem aktiven Schiedsrichter Mirco Sobek (Tel. 04892/890001 oder per e-mail Mirco.Sobek@t-online.de), um weitere Informationen über den Umfang und Zeitraum der Ausbildung zu erfahren.