7. Spieltag |
Sonntag, 12. Dezember 2010 |
HSG Kremperheide/Münsterdorf |
HSG Hohe Geest 1 |
33:32 (17:12) |
Spannendes Topspiel
Zum Topspiel dieses Spieltages ging unsere Reise an diesem Wochenende zur HSG Kremperheide/Münsterdorf. Der Spielplan sah zum eigentlichen letzten Spiel der Hinserie (am kommenden Freitag steigt noch unser Nachholspiel gegen die HSG Büdelsdorf/Alt Duvenstedt) vor, dass ausgerechnet die beiden bis dahin ungeschlagenen Mannschaften aufeinander trafen.
Bereits seit einiger Zeit spukte dieses Spiel in den Köpfen der Spieler herum, eine gewisse Vorfreude war zu spüren. Leider hatte die Konzentration bei der Trainingsarbeit unter der Woche dadurch gelitten. Um den Druck etwas abzubauen, betonte der Trainer in der Besprechung vor dem Spiel, dass es sich hierbei nur um ein ganz normales Handballspiel handeln würde und dass die Jungs die Dinge machen sollten, die sie schon die ganze Saison gemacht hatten. Einzig sollte man versuchen zu vermeiden, dass es eine herbe “Klatsche” gibt. Man habe ja schließlich auch noch das Rückspiel, um sich zu revanchieren.
Das nahmen die Jungs dann wohl etwas zu wörtlich, denn genau wie in den letzten Spielen zuvor fehlte zu Beginn die Abstimmung und die Entschlossenheit in der Abwehr. Auch das Spiel nach vorne war nicht druckvoll genug. War hier doch die Nervosität größer, als die Mannschaft sich eingestehen wollte? Jedenfalls nutzten die Gastgeber jeden Fehler eiskalt aus und das war der Unterschied zu den Spielen vorher. So lag man relativ schnell mit 4 – 5 Toren hinten. Um nicht noch deutlicher Schiffbruch zu erleiden, war der Trainer gezwungen, bereits in der 10. Minute beim Stand von 8:4 die erste Auszeit zu nehmen, um die Ordnung wieder herzustellen. Das Spiel wurde danach besser und die Mannschaft nahm den Kampf jetzt auch an. Der Rückstand konnte aber bis zur Halbzeit leider nicht mehr verkürzt werden.
In der Pause fand der Trainer trotz angeschlagener und heiserer Stimme die richtigen Worte, denn was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit zeigte, war wirklich großartig. Das Spiel entwickelte sich jetzt zu einem echten Spitzenspiel, das zugleich noch ein Krimi werden sollte, was auch die zahlreichen Zuschauer in ihren Bann zog, denn die Stimmung stieg zunehmend an. Die Mannschaft war hoch konzentriert und entschlossen zugleich, dieses Spiel nicht abschenken zu wollen. So wurde die Heimmannschaft förmlich mit ihren eigenen Waffen in die Schranken verwiesen: Durch aggressive Deckung den Gegner zu Fehlern zwingen und schnelle Gegenangriffe spielen. Kremperheide war davon wohl so überrascht, dass sie gar nicht wussten, was ihnen geschah. Bereits in der 30.Minute war der 5-Tore-Rückstand aufgeholt (18:18) und in der 33.Minute führten wir sogar mit 2 Toren (19:21). Auf der Bank von Kremperheide wurde es zunehmend lauter und hektischer. Die folgende Auszeit auf Seiten der Gastgeber blieb jedoch vorerst ohne Wirkung, denn wir konnten uns bis zur 40. Minute mit 3 Toren (23:26) absetzen.
Die letzten 10 Minuten waren dann nichts mehr für schwache Nerven. Beiden Mannschaften merkte man den steigenden Druck an und Kremperheide schien sich zudem wieder gefangen zu haben. Zahlreiche Siebenmeter und Zeitstrafen auf beiden Seiten trugen zur Spannung noch bei. Für unsere Jungs war es dann aber wohl die eine oder andere Zeitstrafe zu viel. Kremperheide nutzte ihre Überzahl clever und kaltschnäuzig und konnte nicht nur ausgleichen (45.), sondern ihrerseits in der 48. Minute wieder mit zwei Toren in Führung gehen. Wir konnten zwar noch auf ein Tor verkürzen, aber das war es dann auch.
Zum wiederholten Male behielt Kremperheide die Oberhand, wenn es diesmal auch verdammt knapp und glücklich war. Das Spiel war diesmal ein Duell auf Augenhöhe und endete nicht in einem Desaster wie die Jahre zuvor. Bezieht man noch mit ein, dass man mit einigen Pfosten- und Lattentreffer noch Pech hatte und uns mit Christoph Majora noch ein starker Schütze fehlte, dann ist die gezeigte Leistung gar nicht hoch genug einzuschätzen. Wie verbissen gekämpft wurde zeigen vielleicht folgende Zahlen: Neben den üblichen gelben Karten gab es 18 Siebenmeter (jeweils 9 auf jeder Seite), 13 Zeitstrafen und am Ende sogar 3 rote Karten wegen 3 x 2-Minuten-Zeitstrafen (2 x Kremperheide und 1 x Hohe Geest). Dabei zeigte der Schiri eine von Beginn an konsequente und solide Leistung.
Zum Spielbericht aus der Sicht des Gegners …
Für die Hohe Geest spielten:
Steffen Gehrke (Tor); Niklas Tewes (1), Palle Klewitz (1), Bennet Schmidt (3), Felix Faerber (9), Jerremika Wilder (1), Christopher Wink (3), Ferdinand König (13), Mirko Elbing (1), Philipp Payonk (0), Marvin Schrader (0), Finn Struve (0), Theis Kühl (0).
Autor: Torben Schmidt